Kommentar von unserem Vorsitzenden Peter Maichle

Die „Geislinger Zeitung“ hat in ihrer Ausgabe vom 19. August 2017 einen Gastkommentar unseres Vorsitzenden Peter Maichle veröffentlicht. Hintergrund waren die Verzögerungen bei der Fertigstellung der Umgehung von Gingen.

Hier der Wortlaut:

Eigentlich könnten wir zufrieden sein: Um Gingen herum wird gebaut und die Bodenuntersuchungen für die Weiterführung der Trasse an Geislingen vorbei bis ins Rohrachtal laufen momentan auch. Kein Grund also für weitere Protestaktionen der Bürgeraktion B 10-neu? Dies zu bejahen, wäre absolut verfrüht. Oft genug schon wurden wir mit Versprechungen abgespeist, die sich hinterher als politische Seifenblasen erwiesen haben. Dass der Weiterbau der B 10 bis Gingen-Ost ins Stocken geraten ist und sich der auf Schildern vollmundig für Herbst 2017 angekündigte Fertigstellungstermin nun um rund ein halbes Jahr verschiebt, mag man tatsächlich noch mit der nassen Witterung des Frühjahrs begründen können – aber hellhörig macht einen dies trotzdem. Wieder einmal also eine Verzögerung, wie so oft schon bei der B 10. Zunächst noch war der Stillstand auf der Baustelle mit fehlenden Planungsunterlagen begründet worden. Genau dies scheint mir der wahre Kernpunkt des Problems zu sein. Denn inzwischen erklären Politiker aller Parteien unisono, dass für den Straßenbau so viel Geld wie selten zuvor vorhanden sei, es aber an baureifen Plänen mangele. Da darf die Frage erlaubt sein: Haben die Politiker in Stuttgart in den vergangenen 50 Jahren denn keine Zeit gehabt, unser seit Langem gefordertes Projekt planen zu lassen? Immerhin scheinen sie inzwischen begriffen zu haben, was wir als Bürgeraktion seit Jahr und Tag fordern: dass die neue B 10 nicht in Geislingen bei den Y-Häusern enden darf, sondern in einem Zug mit dem Schildwacht-Tunnel bis ins Rohrachtel gebaut werden muss. Würde nämlich nur das endlich im „vordringlichen Bedarf“ des Bundesverkehrswegeplan eingestufte Teilstück bis Geislingen-West realisiert, würde Geislingen im Verkehr ersticken. Wir werden aufmerksam verfolgen, ob die Politiker ihren derzeitigen Worten Taten folgen lassen.